Afrika, ein Land , eine Liebe

Afrika – Ein Land, eine Liebe

Das Brüllen der Löwen, das schrille Lachen der Hyänen – die Nacht in Afrika lebte. Ein sanfter Windhauch strich über die weiten Grasebenen, trug den Duft von feuchter Erde und wilden Blüten mit sich. Fernes Trommeln vermischte sich mit dem Zirpen der Grillen, schuf eine Melodie, die nur hier existierte, und ließe die Nacht leben.

Gedankenversunken stand sie auf der Terrasse, die warmen Holzplanken unter ihren nackten Füßen. Der Blick wanderte über die scheinbar endlose Savanne, die sich im Mondlicht in flüssiges Silber verwandelte. Die Stille Afrikas war nie leer, sondern immer voller Leben. Und genau hier, mitten im Herzen der Wildnis, hatte sie endlich ihr Zuhause gefunden.

Zwei warme Hände legten sich sanft um ihre Hüften, ein Kuss streifte ihren Nacken. Sie schloss die Augen und lächelte. Ja, auch durch ihn hatte sie ihr Zuhause gefunden. Afrika ohne ihn? Unvorstellbar. Ohne ihn wäre diese Welt – dieses Land – nur eine leere Hülle.

„Du bist so still“, flüsterte er und zog sie noch enger an sich. Seine Stimme war rau, getragen vom Klang der Jahre und der Geschichten, die sie gemeinsam erlebt hatten.

Sie lehnte sich gegen seine Brust und atmete tief ein. „Ich denke nur nach. Daran, wie alles begann. Wie verloren ich mich einst gefühlt habe, bevor ich hierherkam.“

Er strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Und jetzt?“

Sie sah zu ihm auf, ihre Augen spiegelten das Glitzern der Sterne wider. „Jetzt weiß ich, dass ich angekommen bin.“

Schweigend standen sie da, vereint in diesem Moment, der nur ihnen gehörte. Die Sterne funkelten am endlosen Himmel, heller und zahlreicher als irgendwo sonst. In der „Boma“ glühten die letzten Reste des Lagerfeuers, ein warmer Lichtschein flackerte über den Sand. Ein Frieden, den sie nie zuvor gekannt hatte, erfüllte ihr Herz.

„Weißt du“, sagte sie leise, „die Menschen jagen oft Dingen hinterher, von denen sie glauben, dass sie sie glücklich machen. Geld, Erfolg, Anerkennung. Aber das wahre Glück liegt in der Einfachheit. In der Natur, in den Menschen, die wir lieben. Hier, unter diesem Himmel, spüre ich das so deutlich wie nie zuvor.“

Er nickte. „Die Tiere leben nach ihren Instinkten, die Natur folgt ihrem Rhythmus. Nur wir Menschen verlernen es manchmal, einfach zu sein – wirklich zu leben.“

Ein Windhauch trug den Geruch von brennendem Holz und feuchtem Gras zu ihnen. In der Ferne erklang das aufgeregte Bellen eines Schakals. Sie spürte die Wildnis um sich herum, aber zum ersten Mal hatte sie keine Angst mehr. Das Leben hier war unberechenbar, ja, doch es war echt.

Sie drückte sich fester an ihn und sah ihn an. Ihre Narben – all das, was sie einst zerrissen hatte – waren verheilt. Das Leben begann neu.

„Lass uns ins Haus gehen, Liebling“, flüsterte sie. „Morgen ist ein neuer Tag. Wir haben noch so viel vor uns.“

Er nahm ihre Hand, zog sie sanft mit sich. Gemeinsam gingen sie ins Haus – voller Vorfreude, voller Dankbarkeit.

Ein neuer Tag wartete auf sie.
Ein neues Leben.
Afrika – ein Land, eine Liebe.

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